Ernährung und Hormone
November 20, 2024

RED-S Ernährung bei Sportlern

Ich möchte euch berichten, was auf der Fortbildung in Bochum Interessantes für Leistungs- und Freizeitsportler berichtet wurde. Den Vortrag hat Frau Prof.`in Dr. med. Petra Platen von der Fakultät für Sportmedizin der Ruhr-Universität-Bochum gehalten. Eine Powerfrau, muss man sagen.

Vor allem ein Aspekt, der unser Hormonsystem betrifft, ist super interessant.
Solange man Sport nicht zum Abnehmen nutzt, sollte man darauf achten, nicht in ein Kaloriendefizit zu geraten.
Im Freizeit- und Breitensport mit 2-3x pro Woche für 1-2h ist nur eine leichte Erhöhung der Kalorienzufuhr notwendig. Zum Beispiel 420 kcal bei 70 kg Körpergewicht und 6 km Laufen, das entspricht ca. 1 kcal pro kg Körpergewicht und gelaufenem Kilometer.
Im Leistungs- und Hochleistungssport kommen nach dieser Rechnung schon mal 1500-200 kcal pro Tag zum Grundbedarf hinzu. Bei der Tour de France benötigen die Sportler bis zu 8000 kcal pro Tag zusätzlich.

Wird der Mehrbedarf an Kalorien beim Sport über einen längeren Zeitraum nicht gedeckt, kommt es zum relativen Energiemangelsyndrom (relative energy deficiency in sports – RED-S’) mit schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen. Der Körper schaltet auf ein Energiesparprogramm um, nicht lebensnotwendige Prozesse im Körper (wie Wachstum und Fortpflanzung) werden gestoppt.
Alle Sexualhormone werden auf Sparflamme gesetzt. Bei Frauen ist das erste Warnsignal eine Zyklusstörung bis hin zum Ausbleiben der Regelblutung. Das Ausbleiben der Menstruation kann besonders in Wettkampfsituationen willkommen sein, aber die Frauen haben die Symptome der Wechseljahre mit Knochendichteverlust (Osteoporose), sie sind besonders verletzungsanfällig. 

Wenn die Menstruation der Frau in irgendeiner Weise unregelmäßig ist, bedeutet dies immer, dass etwas nicht in Ordnung ist und dass man der Sache auf den Grund gehen sollte. Die Menstruation der Frau ist ein sensibles Zeichen für den Gesundheitszustand der Frau. 

Das RED-Syndrom betrifft nicht nur Frauen, sondern auch Männer. Die Testosteronproduktion sinkt, es kommt zu einer Schilddrüsenunterfunktion. Leider fehlt bei Männern das frühe Warnsignal der Menstruationsstörung. 

Folgende Symptome weisen auf das RED-S-Syndrom hin: 
Häufige Infektionen
Häufige Verletzungen
Müdigkeit und Erschöpfung
Verminderte Libido
Zyklusstörungen
Verdauungsprobleme
Schilddrüsenunterfunktion…
Die Liste ist lang.

Wer ist besonders betroffen? 

Athleten von Sportarten, bei denen die Athleten nicht so schwer sein dürfen und die „schönen“ Sportarten wie Turnen, Tanzen, Klettern. 

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